Die Brennerbande, Teil 12


"Wir stecken schon in der Kacke." es platzte aus Tiscio heraus, ohne dass er es sich hätte verkneifen können. Vilet lächelte ihn verständnisvoll an.

"Das glaube ich. Als ihr hier vorbei lieft, saht ihr so aus, als würde man euch jagen. Habt ihr etwas angestellt?" Und bevor noch Malandro oder Skimir Tiscio davon abhalten konnten, erzählte er der Priesterin alles: Wie sie ins Museum gegangen waren, wie sie rauskamen, und ihnen die Brenner aufgelauert hatten, wie sie sich zum Kampf bereit gemacht hatten und dieser Hohlkopf Skimir ("Wer nennt mich hier Hohlkopf? Wart' nur bis nachher.") den Stein geschleudert hatte und jetzt Krieg war.

Vilet lächelte nicht mehr, sondern sah sie mit Bedauern an. "Sind die Brenner eine Bande, mit der ihr verfeindet seid?"

"Unsere Nachbarn. Die anderen sind die Ing'ner, diese Rattenfresser." Alle Feldstraßler nickten zustimmend.

"Ich weiß nicht, ob ich euch gegen sie helfen kann. Ich glaube, das ist etwas, was ihr besser selber klärt, ohne dass sich jemand von außen einmischt."

"Und was machen wir dann hier?" Skimir wollte sich gerade erheben, da faßte Malandro ihn an der Schulter und hielt ihn fest.

"Sie hat recht. Wenn wir uns einen Priester holen, dann werden wir alle Banden uns auslachen. Außerdem sind wir wegen Walde hier."

Skimir grummelte etwas, beruhigte sich aber genau so schnell wieder, wie er sich erregt hatte. Vilet betrachtete sie ernst.

"Das, was ihr mir erzählt habt, macht das, was auf euch zukommt, nicht leichter. Aber es hilft nichts." Sie beugte sich zu Walde hinüber. "Du weist schon, dass uns etwas verbindet, nicht wahr?" Walde nickte eifrig. "Aber du weißt nicht, was. Eines Tages wird jemand zu dir kommen und dir das Selbe anbieten, wie er mir angeboten hat. Und du wirst ja sagen und eine meiner Nachfolgerinnen werden, noch nicht nächstes Jahr, wenn ich hier nicht mehr sitze, aber wohl auch nicht erst, wenn du erwachsen bist. Verstehst du?" Walde nickte erneut. Diesmal waren ihre Augen ernst und es bestand kein Zweifel daran, dass sie es tatsächlich verstand.

"Du musst vorsichtig sein. Es gibt Menschen, die wollen dir ein Leid antun." Damit wendete sie sich wieder an die Großen: "Ihr müßt auf sei aufpassen. In den nächsten Tagen wird etwas passieren, ich weiß nicht genau, was. Aber wenn es geschieht, kommt zu mir, und ich werde versuchen, euch zu helfen."

"Hat es mit den Brennern zu tun." Mit geballten Fäusten und wutverzerrtem Gesicht presste Walmo die Frage durch seine Lippen. Vilet legte ihren Kopf auf die Seite und betrachtete ihn mit traurigen Augen. "Ich kann es nicht sage. Ich bitte euch nur, mir zu vertrauen."

Die Kinder aus der Feldstrasse